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Umweltmaßnahmen und Vorbereitungen

Insgesamt werden für den Neubau der A 49 zwischen der AS Schwalmstadt und dem Ohmtal-Dreieck in einem Umfang von ca. 750 Hektar Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen verwirklicht. Diese wurden im Planfeststellungsbeschluss, der die Rechtsgrundlage für den Bau der A 49 bildet, festgelegt und werden von Umwelt-Experten umgesetzt und von Naturschutzbehörden überwacht.

Hierbei handelt es sich beispielsweise um:

10 neue Kammmolchteiche

2,8 ha Zauneidechsenbiotope

5,4 km Renaturierung von Gewässerläufen (u. a. Joßklein)

0,5 km Renaturierung Steingraben mit Brückenneubau L 3343

71 ha Extensivierung von Grünlandflächen

23 ha Umwandlung von Ackerflächen in Extensiv Grünland

74 ha Umbau von Fichtenforst in naturnahe Waldfläche

188 ha Entwicklung von naturnahen Wäldern und Waldrändern

65 ha Entwicklung von naturnahen Auwald Flächen

Die Brücke auf der Kreisstraße zwischen Schweinsberg und Dannenrod wurde völlig neu gebaut. DEGES nutzte die Gelegenheit, den Steingraben auf einer Länge von 500 Metern zu renaturieren. Die am Gewässerboden lebenden tierischen Organismen, wie z.B. Insektenlarven, werden damit gefördert.

Das Bekassinenloch – ein Paradies für Vögel und Wild – und jetzt auch für Wasserbüffel. Die Ausgleichsmaßnahmen auf ca. 25 ha unterhalb der Stadt Amöneburg sehen eine Vernässung des Bereichs vor, um neuen Lebensraum unter anderem für den gefährdeten Kiebitz zu schaffen. Die Arbeiten wurden unter Beteiligung der Oberen und der Unteren Naturschutzbehörde sowie interessierter Naturschutzverbände festgelegt. Der überwiegende Bereich soll von Wasserbüffeln beweidet werden – sie mögen Nässe. 17 Tiere wurden im Mai dieses Jahres angesiedelt. Sie schützen die Vögel, indem sie deren Fressfeinde fernhalten.

Neue Lebensräume für geschützte Tierarten. Die Biotope für Kammmolche und Zauneidechsen südlich von Stadtallendorf sind der Ersatz für Flächen, die für Verlauf der A 49 gebraucht werden. Im Bereich des Dannenröder Forsts wurden im Umfeld einer geplanten Grünbrücke vier neue Laichgewässer für den Kammmolch hergestellt. Jedes dieser vier neuen Gewässer hat eine Flächengröße von rund 100 Quadratmetern. Außerdem wurde ein vorhandener größerer Teich entschlammt; er eignet sich somit auch wieder als Laichgewässer für den Kammmolch. 

Rüstungs Altlast verschwindet - Das Gelände der ehemaligen Sprengstofffabrik WASAG bei Stadtallendorf im Landkreis Marburg-Biedenkopf wird schneller als ursprünglich geplant in großen Teilen kampfmittel- und schadstofffrei. Rund zehn Millionen Euro investiert die DEGES in die Altlastensanierung und Kampfmittelräumung auf dem Areal der Westfälisch-Anhaltischen Sprengstoff-Actien Gesellschaft (kurz: WASAG). Die WASAG war ein bedeutendes deutsches Unternehmen für die Herstellung von Sprengstoffen, Explosivstoffen und Munition, das 1997 nach einer Neuausrichtung Insolvenz anmelden musste.

Zwischen der Anschlussstelle Stadtallendorf-Nord und dem Ohmtal-Dreiecks werden dort bereits früher entdeckte Töpfereisiedlungen aus dem Mittelalter im Zuge des Bauvorhabens ausgegraben und dokumentiert. Es handelt sich dabei um Töpferöfen beim Stadtteil Niederklein, um Überreste der mittelalterlichen Töpferwüstungen Sperbershain und Schemelhagen sowie der mittelalterlichen Töpfereisiedlung Baldersdorf. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen unter der Bedingung zugestimmt, dass vor dem Beginn der Bau-Arbeiten archäologische Ausgrabungen und deren detailgenaue Erfassung stattfinden.